Seit 1982 wurden in der BAM für den Gefahrgutbereich Informationen in einer Datenbank erfasst. Die Keimzelle hierfür bildeten die Daten für die stoffbezogene Baumusterzulassung von Tankcontainern.

In der Regierungserklärung des Bundeskanzlers von 1987 wurde der Beschluss zum Aufbau einer Schadstoffdatenbank des Bundes mit Standort beim UBA verkündet. Das Verkehrsministerium beteiligte sich daran unter Einbeziehung der BAM mit der konzeptionellen Gestaltung einer speziellen Sicht für den Gefahrgutbereich, der sog. Gefahrgut-Datenmaske. Diese Entscheidung basierte auf der optimalen Wertschöpfungsmöglichkeit in der BAM, da hier viele Gefahrgut-Expert*innen aus den verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten und die BAM als zuständige Behörde in diesem Bereich hervorragend vernetzt ist. Durch ihre Tätigkeit in nationalen und internationalen Gremien hat die BAM Zugriff auf alle relevanten Informationen und aktuellen Änderungen in der Rechtsfortentwicklung, die auch von ihren Mitarbeiter*innen aktiv mitgestaltet werden.

Ab 1990 wurde der Aufbau und die Weiterentwicklung einer Datenbank in der BAM durch das Bundesministerium für Verkehr im Rahmen einer Verwaltungsvereinbarung finanziell gefördert. Hieraus entwickelte sich die Datenbank GEFAHRGUT (DGG).

Im Dezember 1993 verunglückte das mit Gefahrgut beladene Containerschiff MS Sherbro im Ärmelkanal vor der französischen Küste. In diesem Zusammenhang wurde deutlich, dass als Grundlage für Aussagen und Entscheidungen der Bundesregierung schnell verfügbare und verlässliche Daten vorgehalten werden müssen. Als eine Konsequenz daraus wurde der beschleunigte Ausbau der DGG veranlasst.

Im Jahr 1996 startete ein erster Online-Betrieb der Datenbank GEFAHRGUT mit einer alphanumerischen Oracle-Oberfläche, bevor dann im Jahr 2000 erstmals eine Einzelplatzanwendung mit einer grafischen Benutzeroberfläche über eine CD-ROM herausgegeben werden konnte. 2001 folgten die Internetanwendung und erste Datenlieferungen an Lizenznehmer*innen.

Im Jahr 2003 wurde ein Modul für radioaktive Stoffe erstellt und veröffentlicht, das auch unter Einbeziehung der Expertise des damaligen Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) entwickelt wurde.

2005 wurde ein Modul zur Erstellung von Beförderungspapieren für Stückgüter nach ADR zur Verfügung gestellt.

Mit der Version 9.0 der DGG, veröffentlicht im Dezember 2012, wurden zum ersten Mal Informationen über umweltgefährdende Eigenschaften (aquatische Umweltgefahr) vieler im Datenpool der BAM enthaltener Gefahrgüter zur Verfügung gestellt. Mit der Version 12.0 (Dezember 2018) standen zu mehr als 5.200 Stoffen und Stoffgemischen die Informationen zur Verfügung, ob diese umweltgefährdend im Sinne der Binnenverkehrsvorschriften RID/ADR/ADN oder des Seeverkehrs (IMDG-Code; falls keine Eintragung als Meeresschadstoff in der Gefahrgutliste erfolgt ist) sind. Mehr als 4.000 dieser Einträge wurden als umweltgefährdend oder unter bestimmten Umständen umweltgefährdend (konzentrationsabhängig), knapp 1.200 als nicht umweltgefährdend identifiziert.

Im Jahr 2024 wurde die Verwaltungsvereinbarung zwischen dem BMV und der BAM aufgehoben und der gebührenpflichtige Vertrieb der Datenbank GEFAHRGUT eingestellt.

Im Frühjahr 2025 wurde entschieden, die Produkte bzw. Daten der Datenbank GEFAHRGUT gebührenfrei im Rahmen von Open Data zur Verfügung zu stellen. Seit dem 23. Juli 2025 stehen die neue Recherche DGG-Info und der Datenservice gebührenfrei zur Verfügung.

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